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Nachhaltigkeit von Global bis Lokal

Nachhaltiges Handeln fängt bei jedem Einzelnen an, funktioniert gleichzeitig aber nur als global gedachtes Konzept. Und so gibt es seit 2015 mit den Sustainable Development Goals ein weltweites Konzept, aus dem Europa mit dem Green Deal konkrete Handlungsziele abgeleitet hat und Deutschland wiederum mit einer eigenen Nachhaltigkeitsstrategie die darin formulierten Ziele umsetzt.

GLOBAL

Sustainable Development Goals

Die Sustainable Development Goals, kurz SDGs, sind ein gemeinsames Konzept für Frieden und Wohlstand für den Planeten und die Menschen – jetzt und in Zukunft. Das Kernstück der SDGs sind die 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung, die Industrie- und Entwicklungsländer zum dringlichen Handeln auffordern.

Die Länder sehen sich dabei in einer globalen Partnerschaft. Nur Hand in Hand kann es gelingen, Armut und andere Entbehrungen zu bekämpfen, Gesundheit und Bildung zu verbessern, Ungleichheit zu beseitigen, Wirtschaftswachstum anzukurbeln und dabei den Klimawandel zu bekämpfen, indem ein gemeinschaftlicher Einsatz zum Schutz der Ozeane und Wälder erfolgt. Auch die SDGs lassen sich dabei wiederum den drei zentralen Aspekten der Nachhaltigkeit zuordnen: Menschen, Umwelt und Wirtschaft.

01. Menschen

Eine Welt ohne Armut und Hunger, dafür verbesserte Lebenssituationen für benachteiligte Bevölkerungsgruppen, eine Reduzierung von Ungleichheit und die Förderung der Menschenrechte.

SDG 1 Keine Armut
Armut in jeder Form und überall beenden.

SDG 2 Kein Hunger
Hunger beenden, Ernährungssicherheit sowie eine bessere Ernährung erreichen und eine nachhaltige Landwirtschaft fördern.

SDG 3 Gesundheit und Wohlergehen
Ein gesundes Leben für alle Menschen jeden Alters gewährleisten, Wohlergehen fördern.

SDG 4 Hochwertige Bildung
Inklusive, gerechte und hochwertige Bildung, Möglichkeiten des lebenslangen Lernens für alle fördern.

SDG 5 Geschlechtergleichstellung
Geschlechtergerechtigkeit und Selbstbestimmung für alle Frauen und Mädchen.

SDG 16 Frieden, Gerechtigkeit und starke Institutionen
Friedliche und inklusive Gesellschaften, Zugang zur Justiz für alle ermöglichen.

02. Umwelt

Wir sind gefordert, den Planeten zu schützen, damit auch nachfolgende Generationen ein gutes Leben in einer intakten Umwelt führen können. Die nachhaltige Nutzung von Ozeanen und Meeren, die Bekämpfung des Klimawandels, ein nachhaltiger Umgang mit natürlichen Ressourcen sowie der Erhalt von Biodiversität und Ökosystemen sind deshalb unabdingbar.

SDG 6 Sauberes Wasser und Sanitärversorgung
Verfügbarkeit und nachhaltige Bewirtschaftung von Wasser und Sanitärversorgung für alle.

SDG 7 Bezahlbare und saubere Energie
Zugang zu bezahlbarer, verlässlicher, nachhaltiger und zeitgemäßer Energie.

SDG 13 Maßnahmen zum Klimaschutz
Umgehende Maßnahmen zur Bekämpfung des Klimawandels und seiner Folgen.

SDG 14 Leben unter Wasser
Ozeane, Meere und Meeresressourcen erhalten und nachhaltig nutzen.

SDG 15 Leben an Land
Wälder nachhaltig bewirtschaften, Wüstenbildung bekämpfen, Ökosysteme schützen und wiederherstellen, eine nachhaltige Nutzung fördern, Verlust der Biodiversität stoppen.

03. Wirtschaft

Weltweit sollen alle Menschen die Chance bekommen, am wirtschaftlichen, sozialen und technischen Fortschritt teilzuhaben. Dabei muss ein nachhaltiges Wirtschaftswachstum angestrebt werden, das alle Menschen gleichermaßen erreicht und ihnen menschenwürdige Arbeit ermöglicht.

SDG 8 Menschenwürdige Arbeit und Wirtschaftswachstum
Dauerhaftes, inklusives und nachhaltiges Wirtschaftswachstum, produktive Vollbeschäftigung, menschenwürdige Arbeit.

SDG 9 Industrie, Innovation und Infrastruktur
Eine belastbare Infrastruktur, inklusive und nachhaltige Industrialisierung, Innovationen fördern.

SDG 10 Weniger Ungleichheiten
Ungleichheit verringern – innerhalb der Staaten, aber auch zwischen diesen.

SDG 11 Nachhaltige Städte und Gemeinden
Nachhaltige, sichere, widerstandsfähige und inklusive Städte und Siedlungen.

SDG 12 Verantwortungsvolle Konsum- und Produktionsmuster
Nachhaltige Konsum- und Produktionsmuster.

Nachhaltigkeit

SDG 17 Partnerschaften zur Erreichung der Ziele
Eine globale Partnerschaft zur nachhaltigen Entwicklung.


EUROPA

Der Green Deal und die Agenda 2030

Mit dem sogenannten Green Deal reagiert Europa auf die Agenda 2030 und die definierten SDGs, denn der Klimawandel und die Umweltzerstörung werden innerhalb Europas zur existenziellen Bedrohung. Der Green Deal stellt sich somit der Herausforderung, einen Übergang zu einer ressourceneffizienten, modernen und wettbewerbsfähigen Welt zu schaffen, mit den großen Zielen:

Emissionsreduzierung
Bis 2050 keine Netto-Treibhausgase mehr ausstoßen.

Kreislaufwirtschaft
Verlängerung des Lebenszyklus der Produkte, d.h. Abfälle werden auf ein Minimum reduziert und Materialien möglichst lange wiederverwendet, repariert, aufgearbeitet und recycelt. Damit bleiben Ressourcen so lange wie möglich in der Wirtschaft.

Niemanden zurückzulassen
Keinen Menschen und keine Region.

Umgestaltung der EU-Wirtschaft
für eine nachhaltige Zukunft

  • Ambitioniertere Klimaschutzziele der EU für 2030 und 2050.
  • Versorgung mit sauberer, erschwinglicher und sicherer Energie.
  • Mobilisierung der Industrie für eine saubere und kreislauforientierte Wirtschaft.
  • Energie- und ressourcenschonendes Bauen und Renovieren.
  • Finanzierung der Wende.

Der europäische
Grüne Deal

  • Null-Schadstoff-Ziel für eine schhadstofffreie Umwelt.
  • Ökosysteme und Biodiversität erhalten und wiederherstellen.
  • “Vom Hof auf den Tisch”: ein faires, gesundes und umweltfreundliches Lebensmittelsystem.
  • Raschere Umstellung auf eine nachhaltige und intelligente Mobilität.
  • Niemanden zurücklassen (gerechter Übergang).

Die EU als weltweiter Vorreiter

Das oberste Ziel?
Europa zum ersten klimaneutralen Kontinent machen.

Noch mehr Infos rund um den Green Deal?
Dann schau doch mal bei der Europäischen Kommission vorbei:
Umsetzung des europäischen Grünen Deals (europa.eu).


DEUTSCHLAND

Die Deutsche Nachhaltigkeitsstrategie

Alles im Kreis-Lauf?

Die Kreislaufwirtschaft ist ein zentrales Thema in Deutschland, das immer mehr in den Fokus rückt. Ziel ist es, die Produkte und Ressourcen möglichst lange im Kreislauf zu halten, um Abfall und Umweltbelastungen zu minimieren. Dazu werden Materialien recycelt, wiederverwendet und aufgearbeitet, anstatt sie nach einmaliger Nutzung wegzuwerfen.

Es wurden bereits verschiedene Gesetze und Regelungen erlassen, um die Kreislaufwirtschaft zu fördern. Die Durchführung kann jedoch noch weiter vorangetrieben werden und ist eine wichtige Aufgabe für die Zukunft, um die Ressourceneffizienz zu steigern und den Klimaschutz zu verbessern.

Transparenz auf ganzer Linie: Lieferkettennachweis

Ware

  • Zulieferer
  • Beschaffung
  • Produktion
  • Verteilung
  • Händler
  • Kunde

GELD

Kette? Eigentlich eher ein mehrstufiges Netzwerk von Unternehmen. Dabei ist jedes einzelne Bindeglied an unterschiedlichen Prozessen des Produkts oder der Dienstleistung beteiligt, die beim Kunden ankommt.

Und was hat es nun mit dem Nachweis auf sich? Hierzu gibt es in Deutschland ein Gesetz zur unternehmerischen Sorgfaltspflicht in Lieferketten. Klingt komplizierter als es ist, denn im Kern steht das Ziel, dass Unternehmen Verantwortung für die Einhaltung von Menschenrechten in Lieferketten übernehmen.

Und schon schließt sich auch hier wieder der Kreis: Denn schnell landen wir beim zentralen Aspekt der Nachhaltigkeit. Innerhalb der Lieferkette heißt das: Transportwege werden optimiert, Rohstoffe unter Bedingungen abgebaut, die für die Umwelt verträglicher sind und Arbeitsbedingungen verbessert.

Schau´s dir doch hier nochmal genauer an:
https://youtu.be/p97L2PPWpDw


Von Global bis Lokal – ein großer Kreislauf?

Bricht man die weltweiten Maßnahmen über europäische Ziele nun auf eine deutsche Nachhaltigkeitsstrategie herunter, zeigen sich für die Umsetzung der SDGs drei große Maßnahmen-Pakete:

  • Maßnahmen mit der Wirkung innerhalb Deutschlands
  • Maßnahmen Deutschlands mit weltweiter Wirkung
  • Maßnahmen zur Unterstützung anderer Länder in Form der bilateralen Zusammenarbeit

Daraus werden konkrete Nachhaltigkeitsprinzipien formuliert:

  • Nachhaltige Entwicklung als Leitprinzip konsequent in allen Bereichen und bei allen Entscheidungen anwenden
  • Global Verantwortung wahrnehmen
  • Natürliche Lebensgrundlagen erhalten
  • Nachhaltiges Wirtschaften stärken
  • Sozialen Zusammenhalt in einer offenen Gesellschaft wahren und verbessern
  • Bildung, Wissenschaft und Innovation als Treiber einer nachhaltigen Entwicklung nutzen

Dieses damit angestrebte nachhaltige Deutschland versteht sich als ein fortschrittliches, innovatives, offenes und lebenswertes Land, in welchem eine hohe Lebensqualität und ein wirksamer Umweltschutz vorherrschen. Außerdem ein Land, das integriert, inklusiv ist und nicht ausgrenzt, sondern Chancen für eine gleichberechtigte Teilhabe aller Menschen in allen Bereichen und auf allen Ebenen schafft. Und dabei seine Verantwortung in einem internationalen Kontext wahrnimmt. (vgl. Deutsche Nachhaltigkeitsstrategie, Neuauflage 2016)

Die Deutsche Nachhaltigkeitsstrategie orientiert sich klar an der Agenda 2030, sodass die Transformationsbereiche mit den SDGs verknüpft sind:

  • Der Transformationsbereich Menschliches Wohlbefinden und soziale Gerechtigkeit beinhaltet die SDGs 1, 3, 4, 5, 8, 9, und 10.
  • Beim Transformationsbereich Energiewende und Klimaschutz laufen die SDGs 7 und 13 zusammen.
  • Der zentrale Transformationsbereich Kreislaufwirtschaft befasst sich mit den SDGs 8, 9 und 12 und zielt darauf ab, Wirtschaftswachstum vom Ressourcenverbrauch loszulösen. Außerdem müssen Konsum und Produktion künftig innerhalb der planetaren Grenzen stattfinden.
  • Für den Transformationsbereich Agrar- und Ernährungssysteme dienen die SDGs 2, 3, 12 und 15 als Vorlage.
  • Im Transformationsbereich Nachhaltiges Bauen und Verkehrswende zeigen sich direkte Bezüge zu den SDGs 7, 8, 9, 11, 12 und 13.
  • Der weitläufige Transformationsbereich rund um eine schadstofffreie Umwelt als Grundlage für Gesundheit und Wohlergehen bezieht ökologische, soziale und ökonomische Aspekte mit ein und findet Anklang in den SDGs 3, 6, 8, 11, 13, 14, 15.

Natürlich haben wir uns das nicht selbst überlegt, wie du hier nochmal nachlesen kannst: