Lederarten im Reitsport – was du wissen solltest

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Leder ist im Reitsport nicht einfach nur ein Material. Es ist der stille Held, der alles zusammenhält. Es trägt dich durch Gelände und Dressurviereck, sorgt für Sicherheit und Komfort und sieht dabei auch noch verdammt gut aus. Aber Moment mal: Leder ist doch nicht gleich Leder, oder? Richtig!

Ob anschmiegsam weich, griffig oder formstabil – die Wahl der Lederart entscheidet über Tragekomfort, Funktion und Langlebigkeit deines Reitzubehörs. Nachdem wir dir im letzten Beitrag gezeigt haben, wie der Herstellungsprozess von Leder aussieht, erfährst du in diesem Beitrag, welche Lederarten im Reitsport zum Einsatz kommen, worin sie sich unterscheiden und welches Leder für welches Equipment die richtige Wahl ist.

Warum Leder im Reitsport immer noch unschlagbar ist

Reiten ist Bewegung, Verbindung, Vertrauen und genau das verlangt auch die Ausrüstung. Leder bringt dabei alles mit: Es ist flexibel, robust, passt sich an und sieht mit der richtigen Pflege auch nach Jahren noch top aus. Im Reitsport findest du Leder u. a. bei:

  • Sätteln
  • Trensen und Kandaren
  • Steigbügelriemen
  • Gurten
  • Hilfszügeln
  • Vorderzeugen
  • Longiergurten

Leder ist atmungsaktiv, bietet hohe Reißfestigkeit und vermittelt dem Pferd wie auch dem Reiter ein angenehmes Tragegefühl ohne Scheuern oder Knautschen. Vor allem aber: Es „arbeitet“ mit, genau wie du und dein Pferd.

Die Vorteile von Leder im Reitsport

Bevor wir tiefer in die Lederarten einsteigen, werfen wir einen Blick auf die generellen Pluspunkte:

✔ Langlebig und reparierbar: gutes Leder hält über viele Jahre
✔ Anpassungsfähig: Leder „lebt“ mit Bewegung und passt sich an
✔ Atmungsaktiv: wichtig für empfindliche Pferdehaut
✔ Wertigkeit: Lederprodukte sind ein Statement für Qualität
✔ Pflegeleicht: mit ein wenig Aufmerksamkeit hält Leder ewig
✔ Nachhaltiger als viele synthetische Alternativen (besonders EU-Leder)

Klingt gut? Dann wird’s Zeit, dir die wichtigsten Lederarten im Reitsport vorzustellen.

Rotbraunes Pferd mit Reiter galoppiert durch den Wald
Sattelgurt dunkelbraun aus Softleder

Softleder – anschmiegsam wie eine zweite Haut

Wenn du nach einem Leder suchst, das sich fast wie Stoff anfühlt, dann bist du beim Softleder genau richtig.

Auch bekannt als: Bezugsleder
Typisch für: Polsterungen, Unterseiten von Gurten, empfindliche Stellen

Eigenschaften:

  • extrem weich & flexibel
  • wird durch Walken und Dehnen geschmeidig gemacht
  • oft mit Nylon verstärkt, um Formstabilität zu erhalten

Perfekt für Produkte, bei denen das Leder eng aufliegt oder sich dem Pferdekörper anschmiegen soll ohne zu drücken oder zu scheuern.

Geöltes Leder – das griffige Allround-Talent

Du brauchst Ausrüstung, die mit dir durchs Gelände geht, Regen aushält und trotzdem griffig bleibt? Dann ist geöltes Leder (auch bekannt als Fettleder) dein Leder.

Typisch für: Vielseitigkeitsausrüstung, Gurtzeug, Outdoor-Equipment

Eigenschaften:

  • stark gefettet, bleibt offenporig
  • sehr griffig, weich & anpassungsfähig
  • pflegeleicht und nimmt Pflegemittel gut auf
  • kann kleine Kratzer quasi selbst „heilen“
  • trocknet nicht so schnell aus wie Glattleder

Ein echter Kumpel für draußen, widerstandsfähig und verlässlich!

Sattelgurt braun aus geöltem Leder
Sattelgurt dunkelbraun Hartleder

Hartleder – für den klassischen, eleganten Auftritt

Wenn es um Formstabilität und eine edle Optik geht, führt kein Weg an Hartleder (auch bekannt als Glattleder) vorbei.

Typisch für: Sättel, Kandaren, Steigbügelriemen

Eigenschaften:

  • glänzende, feine Oberfläche
  • kleinporig, weniger Fettung
  • sehr robust, reißfest und haltbar
  • allerdings empfindlich gegen Kratzer
  • bleibt formstabil, ohne sich groß zu verziehen

Für alle, die klassische Eleganz und lange Haltbarkeit schätzen.

Herkunft macht den Unterschied: EU- vs. internationales Leder

Nicht nur die Verarbeitung, auch die Herkunft des Leders wirkt sich auf die Qualität aus. Hier lohnt sich der Blick aufs Detail:

Dunkelbraunes Pferd mit Trense aus DE-EU-Leder

EU-/DE-Leder

  • stammt meist von Rindern mit feiner, weicher Haut
  • wenige Narben, sehr glatt
  • gut zu verarbeiten & angenehm zu verschnallen
  • bleibt trotz Weichheit formstabil
Rotbraunes Pferd mit Trense aus internationalem Leder

Internationales Leder

  • oft Büffelleder: dicker, vernarbter, robuster
  • langlebig, aber weniger anschmiegsam
  • durch Ölung oder spezielle Gerbung weicher machbar

Tipp: Je nach Einsatzgebiet kann beides sinnvoll sein. Für sensible Stellen empfehlen wir weichere EU-Leder, für stark beanspruchte Teile darf’s auch mal ein robusteres Stück sein.

Fazit: Leder ist nicht gleich Leder – aber immer eine gute Wahl

Ob weich wie Butter, robust wie ein Outdoor-Profi oder elegant wie ein Dressursattel, die Welt der Lederarten im Reitsport ist vielfältig und spannend. Je besser du die Unterschiede kennst, desto gezielter kannst du das passende Produkt für dich und dein Pferd auswählen.

Und keine Sorge: Bei Kavalkade setzen wir auf hochwertiges, sorgfältig verarbeitetes Leder, das genau auf seinen Einsatz abgestimmt ist. Damit du lange Freude an deiner Ausrüstung hast – und dein Pferd auch.

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